UNTERSTÜTZTES MATSYASANA UND MODIFIKATION

Asana des Monats August 2016

IMG_9539

„Ein Asana ist keine Jacke in Einheitsgrösse, die allen passen sollte.“

Matsya bedeutet Fisch. Diese Haltung ist Matsya, einer Inkarnation des hinduistischen Gottes Vishnu, gewidmet. In einer Legende wird berichtet, dass vor langer Zeit die Welt in einer katastrophalen Lage war und von einer alles umfassenden Flut überwemmt zu werden drohte. Der Weltenherrscher Vishnu verwandelte sich in einen Fisch und rettete in einer Arche alle Götter und Schriften vor den Fluten. So wie Matsya den Ozean und die Erde durch sein Handeln ausgleichen konnte, kann uns die unterstützte Fischhaltung revitalisieren und erneuern.

In der unterstützten Fisch-Variante nutzen wir zwei Blöcke um unsere Haltung zu modifizieren. Dadurch wird der Nacken nicht überstreckt, wie dies manchmal in der vollen Position erfahren wird. Falls wir mit den Blöcken eine zu intensive Dehnung zwischen den Schulterblättern wahrnehmen, können wir anstelle der Blöcke eine gerollte Decke unter den Brustkorb legen. Wenn wir uns im unteren Rücken gestaucht fühlen, können wir die Stellung anpassen, indem wir die Knie beugen, die Füsse mattenbreit auseinander aufstellen und die Knie zusammen nehmen. Durch diese Modifikation entsteht Weite im unteren Rücken.

Bei Wikipedia wird Modifikation als eine „Anpassung von bestehenden Sachverhalten und Gegebenheiten“ erklärt. In der Yogapraxis passen wir unsere Handlungen und Übungen den gegebenen Situationen an. Wir nutzen dazu Hilfsmittel wie Polster, Blöcke und Gurte. Eine weitere Möglichkeit der Modifikation ist eine Variante der Haltung einzunehmen – wir finden eine individuelle Anpassung. Ein Asana ist schliesslich keine Jacke in Einheitsgrösse, die allen passen sollte. Die Yogalehrerin Cyndi Lee sagte einmal: „Solange Praxis nicht persönlich ist, können wir es nicht wirklich Praxis nennen.“

Viel Glück!